Frankfurter Jazzstipendium

Doppelkonzert

Zur Vergabe des Frankfurter Jazzstipendiums 2019 veranstaltet die Jazz-Initiative auch dieses Jahr gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und der Romanfabrik ein Doppelkonzert.

Das Bülent Ates Quartett eröffnet den Abend mit einem Set; anschließend verleiht Dr. Ina Hartwig, dieFrankfurter Kulturdezernentin, das Jazzstipendium der Stadt Frankfurt, und der Stipendiat bzw. die Stipendiatin übernimmt das zweite Set mit der eigenen Band.Bülent Ates (c) Leander Lenz

Ausgehend vom modernen Jazz begibt sich das Bülent Ates Quartett auf die Suche nach einer imaginären Folklore und bezieht sich dabei auf Musiker des neueren europäischen Jazz wie Louis Sclavis und Aldo Romano. Auch Kompositionen aus dem afrikanischen (Johnny Dyani) und amerikanischen Jazz (Ornette Coleman) sowie die Bearbeitung von Volksliedern und Eigenkompositionen gehören zum Repertoire. Ein offener, spielerischer Umgang mit dem musikalischen Material und ein Schwerpunkt auf der Improvisation gehören zum Konzept des Quartetts. Bülent Ates ist ein Urgestein der Frankfurter Jazzszene und hat in seiner langen Karriere u.a. mit Heinz Sauer, Bob Degen, Jürgen Wuchner und Alfred Harth zusammengearbeitet.

In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main

Bülent Ates (dr), Michael Bossong (sax), Michael Bernschneider (g), Stefan Kammer (b)

Anschließend: der/die Stipendiat/-in + Band

Natalya Karmazin erhält das Frankfurter Jazzstipendium

Kulturdezernentin Hartwig übergibt das 29. Jazzstipendium der Stadt

von Ilse Romahn

(17.05.2019) Kulturdezernentin Ina Hartwig hat am Mittwoch, 15. Mai, in der Romanfabrik das „Frankfurter Jazzstipendium 2019“ an die Pianistin und Komponistin Natalya Karmazin übergeben.

Die vom Kulturamt eingesetzte Fachjury begründet ihr Votum wie folgt: „Die Pianistin Natalya Karmazin zeichnet sich in ihrem virtuosen Spiel und ihren Kompositionen durch eine eigenständige Klangsprache aus. Souverän vereint sie Einflüsse aus dem modernen Jazz und der klassischen Klavierschule, darüber hinaus setzt sie gezielt Griffe ins Innere des Flügels und Manipulationen der Saiten ein, um ihr ohnehin großes klangliches und rhythmisches Spektrum noch zu erweitern. Herauszuheben ist auch, wie sie Einflüsse aus Osteuropa und ihrer ursprünglichen Heimat Ukraine elegant in ihre Musik integriert und dieser dadurch einen speziellen und substanziellen Charakter verleiht. In dem von ihr geleiteten Bandprojekt erweist sich Natalya Karmazin gleichermaßen als kluge Wegweiserin wie als Zuhörerin. Sie lässt ihren Musikern Raum, entwickelt dramaturgisch gekonnt Dynamik und kreiert in subtilen bis energiegeladenen Interaktionen lebendige und eindrucksvolle Konzerterlebnisse.“

Das Frankfurter Jazzstipendium ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1990 jährlich von der Stadt Frankfurt vergeben. Es wurde zur Unterstützung der regionalen Jazzszene eingeführt und soll Jazzmusikern sowie Gruppen dabei helfen, sich nach ihren persönlichen Vorstellungen weiter zu qualifizieren. Zudem sollen sie in ihrem Bestreben nach einem individuellen künstlerischen Profil ermutigt werden.

„Natalya Karmazin ist bereits jetzt eine Künstlerin, die eine individuelle künstlerische Sprache auf hohem Niveau entwickelt hat. Es freut mich sehr, dass wir sie mit dem Jazzstipendium der Stadt Frankfurt am Main in der weiteren Entfaltung ihrer Künstlerpersönlichkeit bestärken und unterstützen können“, sagt Kulturdezernentin Hartwig.

Natalya Karmazin wurde am 15. Mai 1976 in der Ukraine geboren. Sie erhielt ihren ersten Klavierunterricht mit sieben Jahren und setzte ihre musikalische Ausbildung in der Ukraine bis zum erfolgreichen Abschluss des Klavierstudiums an der Musikhochschule in Lemberg fort. 1999 kam sie nach Deutschland und absolvierte an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst das Aufbaustudium Jazz und Popularmusik. Zudem ergänzte sie ihre Hochschulausbildung 2008 mit einem Konzertexamen an der Leipziger Musikhochschule.

Bereits 2009 wurde das „Modern Jazz Quintet“ und mit ihm auch Karmazin als Pianistin und Komponistin des von ihr gegründeten Ensembles mit dem Frankfurter Jazzstipendium ausgezeichnet. Die Gruppe hat sich weiterentwickelt und ist unter dem Namen „Karma Jazz Group“ in der Jazzlandschaft hochgeschätzt. Mit der „Karma Jazz Group“, als Solo-Pianistin wie auch in unterschiedlichen Musikformationen hat Karmazin bislang zahlreiche Konzerte im In- und Ausland gegeben. Zudem erteilt sie Musik- und Klavierunterricht. Das Stipendium möchte Karmazin nutzen, um mit ihrer „Karma Jazz Group“ eine weiteres Album zu produzieren.

Nach der Verleihung des Stipendiums durch Kulturdezernentin Hartwig begeisterten Natalya Karmazin und ihre Band das Publikum mit einem Konzertset in der Romanfabrik. (ffm)

Karma Jazz Group:
Daniel Guggenheim (ts, ss), Evgeny Ring (as), Natalya Karmazin (p), Christop Rücker (b), Martin Standke (dr)

Romanfabrik | Mi., 15.5.2019 | 19.30 Uhr | 15,–/12,– € JIF

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