Wuchner / Degen / Stefanski

Konzert mit Life-Recording
im Performance-Studio Frankfurt, Homburger Land Straße 410 (zu erreichen mit S 6, Haltestelle Frankfurter Berg, mit dem Auto über A 661)

Die drei verbindet eine langjährige musikalische Freundschaft. Bob Degen und Jürgen Wuchner spielten zum ersten Mal in den frühen 70er Jahren in der Gruppe „Voices“ zusammen, zu der außerdem die Saxophonisten Günter Kronberg und Heinz Sauer sowie der Schlagzeuger Ralph Hübner gehörten. Etwa zur selben Zeit traf Wuchner in der Band des Tenorsaxophonisten Hans Koller auf den polnischen Schlagzeuger Janusz Stefanski. Im Juli 1978 nahmen Wuchner und Degen zusammen mit Hans Koller, dem Trompeter Herbert Joos, dem Saxophonisten Christof Lauer und dem Schlagzeuger Thomas Cremer die Platte „Piece for Mouth“ auf. Dreißig Jahre später kamen die drei im Januar 2008 bei einem Konzert im Jazzinstitut auf die Idee, die Stücke der damaligen Platte neu zu interpretieren. Neben Kompositionen von Jürgen Wuchner ist dabei auch Hans Kollers „Last But Not Least“ im Programm. Bob Degen lebt seit etwa 40 Jahren in Deutschland. In seinem Klavierspiel paaren sich die harmonischen Feinheiten eines Bill Evans und Paul Bley zu einem ganz eigenen, eleganten und doch das Risiko der Improvisation nie scheuenden Personalstil. Janusz Stefanski ist als polnischer Wahlhesse aus der Jazzszene des Rhein-Main-Gebiets nicht mehr fortzudenken. Er gehört zur alten Garde des polnischen modernen Jazz, spielte unter anderem mit Tomasz Stánko, Hans Koller, dem Vienna Art Orchestra und seit vielen Jahren mit Emil Mangelsdorff. Sein Spiel ist kraftvoll und einfühlsam zugleich, verbindet Drive, Groove und leichtfüßigem Swing. Jürgen Wuchner schließlich ist der spiritus rector der Darmstädter Jazzszene, ein urgewaltiger Kontrabassist, dem der Blues – gebrochen durch Charles Mingus – genauso wichtig ist wie die kompositorische Präzision, der man bei Darmstadts Neuer-Musik-Geschichte eh nicht entfliehen kann. Alle drei sind Individualisten auf ihrem Instrument, großohrige Könner zugleich, die einander zuhören und aus der Spannung ihrer Unterschiedlichkeit und der Erinnerung an vergangene Zeiten heraus aus den alten Titeln spannende und sehr heutige Musik entwickeln.

PS:
In dem Performance Studio können Sie die Atmosphäre eines Tonstudios life erleben – zur Erfrischung gibt es eine Bar und vor und nach dem Konzert können wir noch etwas im Grünen zusammen sitzen.

Eintritt: 10 €

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